Ena Oppenheimer ist eine Künstlerin, die an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft arbeitet. Ihr Künstlername, der sich vom Physiker J. Robert Oppenheimer ableitet, verweist auf ihr tiefes Interesse an der Quantenphysik und an der Frage, wie wir die Realität aus einer quantenphysikalischen Perspektive erleben könnten. Dies ist ein Thema, das heute besonders relevant ist, da 2025 von den Vereinten Nationen zum Jahr der Quantenwissenschaften und -technologien erklärt wurde und wir einen globalen Paradigmenwechsel in unserem Verständnis des Universums erwarten.
Oppenheimers Arbeiten sind geprägt von einer abstrakten Formensprache, die doch immer wieder gegenständliche Assoziationen zulässt. Ihre Bilder sind dynamisch, die Farben intensivieren sich und verblassen, was den Eindruck von Bewegungen in entgegengesetzte Richtungen erzeugt. Die Grenzen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, Immateriellem und Greifbarem lösen sich scheinbar auf, und man fühlt sich in einen oszillierenden Zustand versetzt, der die Wahrnehmung von Raum und Zeit hinterfragt.
Ihre Werke erinnern mich an verschiedene Seinszustände, in denen wir uns befinden – mal präsent, mal schwer fassbar, aber immer von einer visionären, fast magischen Qualität. Oppenheimer beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie Form entsteht und welche Rolle Wahrnehmung und Veränderung dabei spielen. Sie erforscht, ob auch Emotionen und Gefühle eine Form haben, und sucht diesen Dialog mit naturwissenschaftlichen Theorien, besonders mit der Morphogenese, der Formentstehung in der Natur.
Ihre Arbeiten sind Ausdruck eines kontinuierlichen Wandels – das Leben, so zeigt uns Oppenheimer, ist eine Aneinanderreihung von Möglichkeiten, einem Schwebezustand der permanenten Veränderung.
Mon Muellerschoen, April 2025
Back of the House, 2021, 70 x 50 cm, oil on canvas
Der Raum ist der Raum II, 2021, 70 x 70cm, oil on canvas
If pink were a colour of your rainbow, 2025, 70 x 70 cm, oil on canvas