There is no matter, there only is form.The world is a relationship structure from which observers can't easily extract themselves. Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Physicist
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Dialog mit Dr.Ingmar Saberi, LMU München, Mathematical Physics and String Theory
Im gemeinsamen Nachdenken über offene Fragen betreten wir Räume, die noch nicht da waren, und erfahren Dinge, die keiner mitgebracht oder auch nur erwartet hatte; sie entstehen überhaupt erst, weil wir reden. Dr. Ingmar Saberi, 2023
Das Leben ist eine Aneinanderreihung der Möglichkeiten. Permanente Veränderung, ein Schwebezustand und ewiges Provisorium. Das Ungleichgewicht und der Wunsch, den Durst zu stillen – der Lebenshunger und die Sehnsucht halten alles am Laufen. Black Holes are everywhere and Life is a Wishing Machine.
In der Wintersemester-Ausstellung der Reihe "Kunst am CAS" zeigt Ena Oppenheimer in der Villa des Center for Advanced Studies der LMU München rund 40 malerische Arbeiten aus den Zyklen ZOON, DARK MATTER und WISHING MACHINES und kleinere Objekte. Die Frage nach der Gestalt als dem grundlegenden Prinzip allen Seins verhandelt sie im Dialog mit dem Stringtheoretiker Dr. Ingmar Saberi/ LMU und dem Philosophen und Publizisten Dr. Björn Vedder unter anderem in der zur Ausstellung erscheinenden Katalogpublikation.
16. Juni - 14. August 2023
Kunst im Dialog
RUPPRECHT GEIGER
ENA OPPENHEIMER
und die Zahlen
Das ARCHIV GEIGER lädt zum ersten mal eine Künstlerin ein, mit Rupprecht Geiger (1908 - 2009) in seinen eigenen Atelierräumen in einen Dialog zu treten.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
EXPLORING ART AT THE EUROPEAN PATENT OFFICE
is a documentary about the EPO art collection where my work is part of. This documentary was produced to mark the 40th anniversary of the EPO's award-winning collection to give insights into the creation and growth of the collection.
THINK BEFORE YOU PRINT
Vernissage 8.12.23 -26.01.24
Jahresgaben Empfangshalle 2023
Theresienstraße 154, München
“As far as the laws of mathematics refer to reality, they are not certain; and as far as they are certain, they do not refer to reality.” ― Albert Einstein
Vorgänge, die niemals stattfinden, unsichtbare Formen, unhörbare Geräusche, und im Raum dazwischen ich?
Die Natur kommuniziert über eine Sprache der Formen. Sie folgt einfachen Gesetzen und gleichzeitig erkenne ich, daß sie weit über meine Erkenntnismöglichkeiten hinausgeht. Ich bleibe also im Zwischenraum.
Processes that never take place, invisible forms, unheard sounds, and in the space between, me?
Nature communicates through a language of forms. It follows simple laws and at the same time I realise that it goes far beyond my possibilities of cognition. So I remain in the space in between.
ZOON
I AM THE ANIMAL
Die Natur spielt. Der Mensch ist ein Tier und die meisten Lebewesen
haben eine deutlich grössere Evolutionserfahrung als die Menschen.
Evolution is a game. Humans are animals, and most creatures have
a much longer evolutionary experience than humans.
Change of State
or for information on risks and side-effects
Mareike Dittmer
Where textures meet surface, colours divide form, planes in space overlap, they are creating intervals rather than continuity. Frozen moments of attempts in classification, evoking impressions from natural science textbooks reloaded with a dash of magical thinking. Like a future past cocktail constructed from memories stored in chemical formulas. The prevailing shades of white are triggering lab associations, clinical test arrangements for a change of state to happen any moment. Coloured bars mimic diagrams. Molecular structures seem to improvise routes to equilibrium. Cuts disclose inner structures and patterns are luring like tentacles, linking chemistry to essence somewhere on the way into being.
The titles of the work underline the transitional character, the circling around the ‘enigmatic interstice of existence’ (Ena Oppenheimer) and the insistence on ambiguity and intuition as productive modes of questioning the so-called reality. It’s a path that leads along borderlines rather then into a centre, to moments of irritation and un- certainties, defying definition. Strange matter shimmering in pastel tubes is holding all the answers, available on prescription.
NUMBERS
Ich denke über die Zahlen nach.
Warum haben wir sie erfunden und welche Wirklichkeit erschaffen sie für mich?
Vielleicht brauche ich sie, um mich an ihnen festhalten zu können. Um sicherzustellen, dass mir die Materie nicht entwischt. Aber, wofür stehen sie?
0, 1... Alles und Nichts und Etwas.
One is the place - 1 ist der Ort.
Zwei ist die feine Linie zwischen dem Innen und Aussen.
Drei – das Ungleichgewicht, die Veränderung... Gilles Deleuzes’ und Felix Guattaris Machine Désirante, die Wunschmachine, die alles am Laufen hält... das immerwährende Begehren, und unersättliche Streben nach Bedürfnisbefriedigung, das das Leben zugleich unerträglich und wunderschön macht… Und weiter? Vier, die Materie, Fünf, das Feuer, das in mir brennt...
Je länger ich nachdenke und grüble, desto mehr entgleitet mir die Gewissheit, es verstanden zu
haben. Und ich denke, dass die irrationale Variable in dieser Rechnung wohl ich selbst sein muß.
Ena, 2023
Stefan Vogdt/Galerie der Moderne
Ein Text von Tinatin Ghughunishvili-Brück
Die Tatsache, dass Ena Oppenheimer in ihrer Malerei die Form seziert, erforscht und zugleich zelebriert, geht auf ein persönliches und prägendes Erlebnis aus ihrer Kindheit zurück. „Ein Schockzustand – durch einen Unfall hervorgerufen – katapultierte mich in einen Wahrnehmungszustand der Körperlosigkeit.“ sagt die Künstlerin. „In der darauffolgenden Zeit hatte ich immer wieder kurze Momenterlebnisse, wo ich den Eindruck hatte, meine Körperhülle kehre sich um und ich selbst würde zur Umgebung.“
Ein Erlebnis, das in ihr die Synästhesie und stereoskopische Wahrnehmung verband und sie die Form und Materie als etwas sehr Lebendiges und Variables erleben ließ, wurde letztendlich auch zum Thema ihrer Kunst. Die Frage, die Ena Oppenheimer in ihrer aktuellen Serie Change of State sich selbst und den Betrachtern ihrer Bilder stellt, lautet: Haben auch Emotionen und Gefühle Form? Mit dieser Frage suchte Ena Oppenheimer den Dialog mit dem Biophysiker Professor Dr. Erich Sackmann, der sich in seiner Forschung mit der Morphogenese (Formentstehung organischer Lebewesen) innerhalb der Evolution und mit dem Sachverhalt beschäftigt, dass Proteine Formen erkennen können und aufgrund dieses Erkennens ihre Form verändern. Es existiert also ein „Fühlen“ auf der molekularen Ebene und dieses Fühlen hat wiederum eine Form, die in der Malerei von Ena Oppenheimer zum erstaunlich klarem und schönen Ausdruck mit einem Hauch von undefinierbarer Morbidität in der Beschaffenheit findet, wie eben alles Lebendige. Auf einem meist neutralem Hintergrund bildet die Künstlerin pulsierend wirkende Zellen, molekulare Farbfeuerwerke mit starken Kontrasten und membranartige Objekte. Schicht für Schicht trägt sie mit höchster Sorgfalt die Ölfarbe auf dem Bildträger auf, bis die Form anfängt zu leben, ihren Zustand ständig zu ändern und unsere Wahrnehmung zu erweitern.
TRINITY
2012, oil on board
What do we see?
How do we know?
What did J. Robert Oppenheimer see when looking at the explosion?
His triumph, a way out, shame, ecstasy…? Perhaps all at the same time….What‘s going on there?
There must be some ecstatic state which makes a human uncapable of realizing what he sees and what he knows and just see what he wants to see.
I looked at the shapes of the explosion and thought that it could also be a strange organism that was perhaps very tiny and innocent and vulnerable.... I thought it was a great metaphor to show what we humans are like at some point. From that time on my name was ENA OPPENHEIMER.
DARK MATTER IS EVERYWHERE - THEY CALL IT THE INVISIBLE.
According to current scientific theories, only around a sixth of all matter is visible and perceptible to humans. This means that what we call "reality" is only a tiny part of the entire existing material world. Cosmologists call the 86% of invisible matter DARK MATTER and also DARK ENERGY. It is postulated that this invisible matter interacts with visible matter via gravity, as this could explain, among other things, the acceleration of the drifting apart of the universe that began with the Big Bang.