SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 05/2019
Text Nicole Graner

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bogenhausen-ein-kleines-wunderschoen-1.4439525

small is beautiiful, KUNSTRAUM BOGENHAUSEN

curated by Angelika Bartholl

mit Angelika Bartholl, Aram Bartholl, Joseph Beuys, Imi Knoebel, Christoph Schlingensief, Johannes Stüttgen, Ena Oppenheimer, Blinky Palermo

Die Ausstellung „small is beautiful“, kuratiert von Angelika Bartholl im Kunstraumbogenhausen (2019), beschäftigte sich mit der weiterhin aktuellen Debatte um neue sozialpolitische Modelle. Welche Entscheidungen könnten unsere Welt langfristig verändern? In welcher Welt wollen wir leben? Welche Rolle spielt dabei die Kunst?

Creativity is capital - Kapital ohne Seele ist totes Kapital.

Mit diesen Themen beschäftigte sich unter anderem der Volkswirt Ernst Friedrich Schumacher (geb.1911) und der Künstler Joseph Beuys (geb. 1921). Schumacher kritisierte bereits vor 40 Jahren Gier und Größenwahn des wirtschaftlichen Wachstums. In seinem Weltbestseller „small is beautiful“ machte er sich für eine Rückkehr zum menschlichen Maß und für eine Reduzierung der Technik stark und dafür, ein Maximum an Glück mit einem Minimum an Konsum zu erreichen.

Beuys setzte sich in seinem umfangreichen Werk mit den Fragen der Politik, des Humanismus, der Philosophie, und der Spiritualität auseinander. Über diese Beschäftigung prägte er den Begriff der sozialen Plastik, in der er ein kreatives Mitgestalten des Einzelnen, an unserer Gesellschaft und in der Politik forderte. Sein Werk „creativity is capital“ war das Ausgangswerk der Ausstellung. Die Werke der anderen Künstler verbanden sich damit, äußerten sich direkt und politisch oder indirekt auf das eigene innere Kapital bezugnehmend.